WIR ÜBER UNS
Der Chor
Die Chorleiterin
Ein Leben ganz
und gar für die Musik
Große Ehre für
Prof. Hedi Preissegger
Goldenes Verdienstkreuz
"WORTE"
Bundesministerin
Dr. Claudia Schmied
"WORTE"
Obmann Stefan Marko
"WORTE"
Hedi Preissegger
Unsere Wurzeln
Unsere Wurzeln
Wia ålls amål ångfångan håt...
In den 1940iger Jahren hat eine kleine Gruppe von idealistischen SängerInnen mit ihrer Chorleiterin Gretl Komposch begonnen, die Arnoldsteiner und Kärntner Sangeskultur zu beleben.
Die blutjunge Chorleiterin und Gründerin des Grenzlandchores - Gretl Komposch - im Einsatz
In den 1940iger Jahren hat eine kleine Gruppe von idealistischen SängerInnen mit ihrer Chorleiterin Gretl Komposch begonnen, die Arnoldsteiner und Kärntner Sangeskultur zu beleben.
Das Begräbnis einer ehemaligen Sängerin war dann quasi die Geburtsstunde des Grenzlandchores Arnoldstein im Jahr 1947.
Gretl Komposch versammelte alle um sich, die vom Krieg heimgekehrt waren und singen konnten oder auch nur wollten. Und weil man sich gerade in Arnoldstein befand, wählte man für die kleine, begeisterte Sängerschar den Namen "Grenzlandchor Arnoldstein", welcher bald zu einem Markenzeichen für Kärnten werden sollte.
Viele begeisterte Sänger schlossen sich Gretl Komposch an
Die außerordentliche Begabung von Gretl Komposch und ihre Interpretation der Volks- und Kärntnerlieder - in gemischter Besetzung gesungen - ließen bald aufhorchen und machten den Chor bekannt.
Günther Mittergradnegger stand der jungen, einzigen Chorleiterin Kärntens speziell in den Anfangsjahren hilfreich zur Seite. Als Dank dafür brachte Gretl Komposch später einige seiner Lieder auf Schallplatte heraus.
Die Chorleiterin und ihre Sänger wurden nicht müde, neue Lieder einzustudieren und ihren Gesang "unter d'Leit" zu bringen. In Sing- und Tanzwochen erarbeiteten sie Kärntnerlieder. Ein Sängerfest folgte dem anderen, der Grenzlandchor Arnoldstein war überall vertreten.
Es war der Beginn einer Kärntner Erfolgsgeschichte.
Unterwegs
... und wås dånn draufhin
passiert is ...
Durch die Nähe der Arnoldsteiner Sänger zur italienischen Grenze dauerte es nicht lange …
Eine der erste Reisen nach dem Krieg - der Chor in Italien
… bis der neugegründete Grenzlandchor zu einem Fest der Feuerwehr von Valbruna eingeladen wurde.
Österreich hatte längst noch kein Kulturabkommen mit Italien, Fortbewegungsmittel waren keine komfortablen Busse, sondern Planenwagen, manchesmal auch der klapprige Anhänger eines alten Traktors, die Straßen waren nicht asphaltiert, jede Reise eine Strapaze. Die Trachten der Sängerinnen und Sänger waren bunt zusammengewürfelt, aber die Freude zum Singen war riesengroß und ansteckend.
Gretl Komposch überlegte, womit sie die Italiener begeistern konnte und schrieb das Lied "La Montanara" vom Männersatz für den Gemischten Chor um. Dieses Lied sollte ihr und dem Grenzlandchor Arnoldstein bei einer Unzahl von Italienreisen in den folgenden Jahren helfen, Konzertsäle zu öffnen und die Herzen der Italiener von Friaul bis Sizilien, von Bari bis Mailand, im Sturm zu erobern - darunter auch jenes des damaligen italienischen Ministerpräsidenten De Gaspari, der die Chorleiterin mitten auf der Bühne aus Dankbarkeit gerührt umarmte.
Der Grenzlandchor auf Werbefahrt in Holland - gemeinsam mit der Kapelle Platzer und dem Meixner Duo
Die Bekanntheit des Grenzlandchores Arnoldstein wuchs konstant, und es war naheliegend, daß Kärnten als aufstrebendes Fremdenverkehrsland sich dies zunutze machen wollte. Werbefahrten durch Deutschland und die Beneluxstaaten folgten. In Holland waren die Arnoldsteiner die ersten deutschsprachigen Sänger nach dem Krieg!
Es war eine schöne, wenn auch sehr anstrengende Aufgabe für die Sänger und Sängerinnen, das damals noch unbekannte Land Kärnten zu repräsentieren. 1954 wurde Gretl Komposch erstmals im deutschen Fernsehen interviewt, und dabei gefragt, ob Kärnten eine Stadt in Tirol sei!
Was lag also näher, also sich künftig noch mehr dafür einzusetzen, Werbung für Kärnten zu machen: Gemeinsam mit dem damals auch noch unbekannten Mundartdichter Wilhelm Rudnigger und der Liesinger Trachtenkapelle tourte der Grenzlandchor durch die Städte zwischen Alpen und Nordsee und verbreitete als musikalischer Botschafter Kärntens charmant Werbung für seine Heimat.
Unterwegs als "Singender Botschafter Kärntens" - hier 1955 in Essen
In den folgenden Jahren wurden die Reiseziele immer entfernter. In der Royal Albert Hall in London sangen die Arnoldsteiner bei einer internationalen Veranstaltung an der Seite von Jehudi Menuhin, neben dem Veroneser Opernchor unter Giuseppe die Stefano, die der italienische Regisseur Franco Zefirelli inszenierte, und begeisterten dort vor allem mit ihrer Unkompliziertheit und Natürlichkeit.
Nun war also auch die Zeit gekommen, in der Rundfunk und Fernsehen auf den Grenzlandchor aufmerksam wurden, allen voran Heinz Conrads, bei dem die Arnoldsteiner allein dreißig Mal zu Gast waren, und Klaus Martin Mayer vom WDR Köln. Die Botschaft des Chores an die Zuseher war dabei immer die Freude am und die Freundschaft durch das Singen, sowie die dadurch mögliche Überwindung politischer Grenzen und sprachlicher Barrieren.
Immer exotischer werden die Reiseziele und der Grenzlandchor trägt Kärntner Volksliedkultur nun auch auf ferne Kontinente
Die halbe Welt haben die Arnoldsteiner Sänger in der Zwischenzeit bereist: Einen Großteil des europäischen Kontinents, Südafrika, Australien, Nordamerika, Argentinien, Chile und Brasilien, wo die Kärntner in Sao Paulo von 5500 Menschen sangen und in der Oper von Rio "standing ovations" ernteten.
Auch innerhalb Österreichs hat es für uns bereits viele Höhepunkte gegeben - ob auf der Burgarena Finkenstein, in den Stefaniensälen in Graz, im Brucknerhaus in Linz, im Konzerthaus in Wien oder im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins.
Doch ist es im Grunde nicht wichtig, wo und vor wie vielen Menschen wir singen - es geht immer nur um das eine: mit unserer Freude am Singen andere anzustecken und zu berühren.
Alle Jahre wieder bringen wir Kärntner Adventstimmung in den Wiener Musikverein und genießen die einzigartige Atmosphäre.Mit unserem Gesang erfreuen wir unser Publikum auch noch nach dem Konzert vor dem Musikverein.
Und dazu braucht man keinen prunkvollen Rahmen. Es passiert im Stillen, Unscheinbaren.
Heute - in einem Zeitalter, in dem das Reisen in ferne Länder zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist und die Kontinente immer mehr "zusammenrücken", in dem man sich mit einem "Mouseclick" um den halben Erdball bewegen kann - erscheint es nicht mehr so dringend, unsere Kultur in die Welt hinauszutragen.
Vielmehr ist es uns wichtig, sie im Alltag zu leben und dadurch die Verbindung zu unseren Wurzeln aufrecht zu erhalten.
Denn nur fest verankert können wir wachsen und unsere Äste zu neuen Ufern ausstrecken.
Das Kärntnerlied ist unser Ursprung und wird immer unsere musikalische Heimat sein
In Verehrung - Gretl Komposch
Der bekannten Gründerin und langjährige Leiterin Gretl Komposch
Die bekannte Gründerin und langjährige Leiterin des Grenzlandchores Arnoldstein wurde in Wiener Neustadt geboren, übersiedelte allerdings bereits im Alter von vier Monaten mit ihren Eltern nach Arnoldstein. Ihre aus der Steiermark stammende Mutter war eine gute Sängerin und hat ihrer Tochter wohl die Liebe zur Musik mitgegeben.
Bereits im Jahr 1941 - nur achtzehnjährig - gründete Gretl Komposch die Villacher Singschar, mit der sie 1942/43 Konzertreisen zur Soldatenbetreuung nach Polen und Russland unternahm. In weiterer Folge schuf sie Talsingscharen, so unter anderem in Arriach, Gödersdorf und Arnoldstein.
Um sich weiterzubilden nahm sie gleichzeitig Klavierunterricht und belegte die Fächer Musik- und Harmonielehre an der Musikschule Villach. Außerdem wurde ihr außergewöhnliches Talent bei Chorleiterkursen am Achen- und Turnersee erkannt und gefördert, und es wurde ihr nahegelegt, für ihre weitere Ausbildung die Musikhochschule in Weimar zu besuchen.
Ihr Lebensweg wurde aber durch ihre bevorstehende Hochzeit zu Josef Komposch, einem Land- und Gastwirt aus Arnoldstein, in andere Bahnen geleitet. Nach einem Lehrjahr auf dem Bergbauernhof vlg. Sattlegger am Emberg im Oberen Drautal kam Gretl Komposch in die Landfrauenschule Buschhof im Lavanttal, wo sie den ersten Frauenchor gegründet und bis zum Kriegsende geleitet hat.
Bis zu diesem Zeitpunkt war das Singen in unserem Land - der Tradition der Jahrhundertwende folgend - mehr oder weniger Männersache. Gretl Komposch verdankt man es, daß das Singen in Frauen- und Gemischten Chören Fuß gefaßt hat - mit ein Grund, warum sie weit-um so geehrt und geschätzt wird. Als erste weibliche Chorleiterin war sie allerdings auch vielen Anfeindungen ausgesetzt, gegen die sie aber durch ihre starke Persönlichkeit und Überzeugungskraft bestehen und so ihren Weg unbeirrt fortsetzen konnte.
Nachdem sie eine Familie gegründet hatte, legte sie 1947 den Grundstein zu ihrem großen Lebenswerk, dem Grenzlandchor Arnoldstein. Vierzig Jahre lang leitete sie diesen Chor, der nicht zuletzt dank ihres musikalischen Empfindens mit seinem besonderen Klang so viele Menschen im In- und Ausland begeistern konnte.
Anfang der Fünfzigerjahre begann sie auch, eigene Lieder zu schreiben, die zum Volksgut geworden sind und landauf, landab gesungen werden.
Eine besondere Eigenart der Chorleiterin war das Zusammenziehen von fröhlichen Kärntnerliedern zu sogenannten "Schnasn". Diese neue Interpretationsart fand schnell begeisterte Reaktionen und ist heute noch bei den Chören des Landes sehr beliebt. Das Schnasnsingen ist inzwischen ein fixer Bestandteil der Kärntner Volkskultur.
Neben der Schöpfung eigener Kompositionen inspirierte Gretl Komposch auch andere Chorleiter, eigene Lieder zu schreiben, wobei sie immer ihre hilfreiche Hand anbot.
Ein weiteres wichtiges Anliegen für sie war und ist das "Freie Singen" - ohne Noten, ausschließlich nach dem Gehör - sowohl bei den Proben als auch bei den Auftritten. Diesem Prinzip folgt sie auch heute noch mit ihrem im Jahr 1996 in Villach neu gegründeten Seniorenchor, der mit über 100 Sängerinnen und Sängern wohl zu einem der größten Chöre Kärntens zählt. Die unermüdliche Chorleiterin leistet so noch einen unschätzbaren Beitrag zur Gemeinschaft und Lebensfreude unter den Senioren Kärntens.
Gretl Komposch ist eine Inspiration für uns alle.
Nachfolgende Chorleiter
Chronologie der Chorleitung
Franz Mörtl 1988 - 1992
Eine neue Herausforderung war es für den Grenzlandchor Arnoldstein, als nach 40-jähriger Leitung Prof. Gretl Komposch die Chorleitung in die Hände von Franz Mörtl legte.
Franz Mörtl hatte bereits als 16-Jähriger in den Reihen des Grenzlandchores Arnoldstein zu singen begonnen. Sein musikalisches Talent wurde sehr bald erkannt und so war er immer wieder als Solist zu hören. Darüberhinaus war Franz Mörtl über viele Jahre hindurch eine Bereicherung für das gemischte Quartett und das Männerquintett des Chores.
Sein musikalisches Talent hatte schließlich dazu geführt, dass Franz Mörtl für 4 Jahre die Chorleitung des Grenzlandchores innehatte. In bemerkenswerter Weise verstand er es, die „musikalische Handschrift“ von Prof. Gretl Komposch weiterzuführen. Höhepunkte seiner Chorleitertätigkeit waren unter anderem die Konzertreisen in die USA, nach Argentinien und Chile.
Sein musikalischer Weg führte ihn aufgrund familiärer und örtlicher Verbundenheiten wieder zurück ins Gailtal.
Mag. Petra Schnabl-Kuglitsch 1992 - 2006
1992 wurde mit der 22-jährigen Musikstudentin Petra Schnabl-Kuglitsch aus Hohenthurn im Gailtal erneut eine Frau an die Spitze des Grenzlandchores Arnoldstein gestellt.
Der Generationswechsel belebte die Arbeit und bereits nach kurzer Zeit gelang es der jungen Chorleiterin neue Akzente zu setzen.
Während ihrer Tätigkeit als Chorleitein wurden mehrere neue CDs aufgenommen. Mit Mag. Petra Schnabl-Kuglitsch begonnen und bis heute fortgeführt wurde das mittlerweile schon zur Tradition gewordene Adventkonzert im Goldenen Saal des Wiener Musikvereines.
Durch Mag. Petra Schnabl-Kuglitsch bekam der Grenzlandchor einen weiteren Garant, mit der Pflege des Chorgesangs auf höchstem Niveau seinem Ruf als „Singender Botschafter Kärntens und Österreichs“ gerecht zu werden.
Nach 15jähriger Chorleitertätigkeit fand Mag. Petra Schnabl-Kuglitsch eine neue Herausforderung in der Jugendarbeit.
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